Holzbau: Was macht das Naturmaterial so unwiderstehlich?

Der natürliche Alleskönner erfindet die Baubranche neu.

von Autorenteam
Holzbau: Was macht das Naturmaterial so unwiderstehlich?

Kennen Sie schon das Material der Stunde? Nein, es ist nicht Beton. Metall leider auch nicht. Und Glas schon gar nicht. Es ist Holz. Der natürliche Alleskönner erfindet die Baubranche neu. Aber was macht den Holzbau so unwiderstehlich und was hat die Umwelt damit zu tun?

Die Themen im Überblick:

Holz entlastet die Umwelt.
Holz entlastet die Umwelt.

Der Holzbau entlastet die Umwelt

Wussten Sie, dass die Baubranche ein echter Umweltsünder ist?

Zum Beweis: Gemäss dem UN-Umweltprogramm aus dem Jahr 2015 war der Bausektor für stolze 38 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Besonders stark in der Kritik steht ein ganz bestimmter Baustoff – Zement. Seine Umweltbilanz ist unterirdisch: Nahezu 8 Prozent der CO2-Abgase weltweit gehen auf seine Kappe.

Doch das geht auch umweltfreundlicher. Holz macht es vor. Der natürliche Rohstoff glänzt mit – Achtung, jetzt kommt’s –  mit einer negativen CO2-Bilanz. Und eine negative CO2-Bilanz ist keineswegs negativ. Ganz im Gegenteil: Sie ist durch und durch positiv. In einfacheren Worten:

Rohstoffe mit negativer CO2-Bilanz nehmen mehr CO2 auf, als sie ausstossen – nicht schlecht, oder?

Sehen wir uns nur mal einen Kubikmeter Sperrholz an. Seine CO2-Bilanz beträgt sage und schreibe minus 600 Kilogramm. Wie das sein kann? Das hat mit der langen Wachstumsphase zu tun.

Denn bevor ein Baum für die Industrie zum Einsatz kommt, reift er erst einmal heran. Und das dauert bis zu 40 Jahre. Während der Baum wächst, ist er aber keinesfalls untätig.

Kontinuierlich nimmt er CO2 in sich auf und entlastet so die Umwelt.

Das nachhaltige Einfamilienhaus

Gehen wir stärker ins Detail: Ein klassisches Einfamilienhaus mit Massivholz spart allein bei der Herstellung 60 bis 70 Tonnen CO2 ein. So verbraucht es im Vergleich zum gewöhnlichen Einfamilienhaus nur ein Drittel der Energie. Und wie sieht es mit der Entsorgung aus? Ganz einfach: Altholz lässt sich umweltfreundlich entsorgen und recyceln. Es kehrt in den natürlichen Kreislauf zurück. Mühelos lassen sich alte Holzhäuser zurückbauen. Einzelne, gut erhaltene Bauteile bekommen sogar nochmal einen Auftritt in der Baubranche.

Holz, ein grossartiger Dämmer

Hätten Sie gedacht, dass Holz ein Dämm-Meister ist? Der natürliche Rohstoff dämmt sogar 20-mal besser als Beton. Der Beweis: 6,5 Zentimeter Nadelholz machen einen genauso guten Job wie 40 Zentimeter Vollklinker. Da bleibt die Wärme genau, wo sie ist.

Hausbau im Schnelldurchlauf

Der Bau eines Einfamilienhauses dauert im Schnitt zwischen 5 und 12 Monaten. Aber das geht auch schneller. Ein Holzhaus stellen die Bauarbeiter:innen deutlich rascher auf die Beine. Denn anders als Beton ist im Holzbau keine lange Trocknungszeit nötig. Schon nach Kurzem können Sie Ihre neuen vier Wände beziehen.

Elementbau mit Holz: Schneller geht kaum

Eine weitere grosse Stärke: Holz eignet sich ausgezeichnet für den modularen Hausbau. Ob Decken, Wände oder ganze Holzfassaden – Bauteile aus Holz lassen sich schnell, einfach und kostengünstig vorfertigen. Und je mehr vorgefertigte Bauteile, desto schneller geht es später auf der Baustelle. Jetzt lassen sich die einzelnen Elemente im Handumdrehen modular zusammenfügen – unabhängig von der Witterung.

Nachhaltiges bauen mit Frischluft-Garantie

Wer zu Hause gerne tief durchatmet, der tut dies am besten in einem Holzhaus oder in einem Haus mit Holzanbau. Denn nichts tut unserer Lunge so gut wie der Naturrohstoff. So ist uns ein angenehmes Wohnklima gewiss. Die ätherischen Öle verströmen einen wohligen Duft und die Maserung macht optisch etwas her. So können wir gleich 2 Punkte abhaken. Gut für das Raumklima sind Holzfassaden im Innenraum ebenso – genau wie Holzmöbel. Sobald die Luftfeuchtigkeit im Zimmer auf über 30 Prozent steigt, greift es die überschüssige Feuchtigkeit auf. Und wenn die Luftfeuchtigkeit an heissen Tagen unter 30 Prozent sinkt, gibt das Holz einen Teil seiner gespeicherten Flüssigkeit ab. Ganz schön clever, oder? Und wie sieht es mit der Wärme aus? Die speichert das Naturmaterial bereitwillig. Nur wenig lässt sie in den Raum entweichen. So bleibt es in Ihren hölzernen vier Wänden länger warm und gemütlich. Gute Nachrichten für Allergiker: Im Gegensatz zu Kunststoff lädt sich Holz nicht elektrostatisch auf. So bleibt kaum Staub an den Möbeln und Fassaden haften. Und je weniger Staub im Raum, desto weniger kitzelt die Nase.

Holz – herrlich pflegeleicht

Pflegeaufwändig ist bei Holz das falsche Wort. Denn verglichen mit vielen anderen Baumaterialien wie zum Beispiel Beton nimmt es uns kaum in Anspruch – vorausgesetzt, es kann problemlos trocknen. Sogar unbehandelt sieht eine Holzfassade nahezu tadellos aus. Durch die Witterung und die Sonneneinstrahlung vergraut sie zwar leicht, nimmt allerdings auch eine dekorative Patina an. Das Haus lebt sozusagen.

 

Aber keine Sorge: Die sanfte Vergrauung über die Jahre nimmt keinen Einfluss auf die Stabilität des Naturmaterials. Es bleibt langlebig und widerspenstig.

 

Ganz schön viele Vorteile auf einmal? Ganz recht, wie wäre es mit einer kleinen Tabelle? Hier ist das Wichtigste kurz und bündig zusammengefasst. Darum steht Holz in der Baubranche so hoch im Kurs:

 

  • Negative CO2-Bilanz
  • Klimaneutrale Herstellung von Holzprodukten
  • Umweltfreundliche Entsorgung
  • Aussergewöhnliche Dämmeigenschaften
  • Erste Wahl für die modulare Bauweise
  • Behagliches Wohnambiente
  • Frisches Raumklima
  • Gut für Allergiker
  • Pflegeleicht
© raeber-leben-blog.ch, Autorenteam, Jana Winter, 16.10.2023

Das Thema Holzbau im Web

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Bei Schindler & Scheibling AG arbeiten Architekten, Planer und ausführende Holzbau-Spezialisten unter einem Dach. Für ein Bauprojekt, Neubau, Umbau oder für eine Renovation.

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hbq-bauberatung.ch: Bauabnahme Schweiz, Experte

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