Osteopathie tut gut!

von Taher

Mein kleiner Sohn ist, seitdem er ein Säugling war, regelmässig in osteopathischer Behandlung. Am Ende einer Behandlung gab er – als er noch nicht sprechen konnte – seiner Osteopathin aus eigenem Antrieb einen dicken Kuss. Wir haben das als eindeutiges Zeichen genommen, dass es ihm gut tut. Auch ich kann aus eigener Erfahrung sage: Osteopathie hilft und tut gut!

Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode

Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode

Die osteopathische Behandlung ist eine manuelle Therapie, die der Behandler mit blossen Händen durchführt. Das grundlegende Konzept der Osteopathie geht auf den US-amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still zurück. Still prägte im Jahr 1885 auch den Begriff osteopathy (engl. für Osteopathie; von altgriech. osteon (Knochen) und pathos (Leiden)). Still betrachtete den Körper als ganzheitliche Funktionseinheit. Eine Störung in einem Bereich wirkt sich auch auf andere Bereiche aus. Still definierte die im Jahr 1874 die folgenden Grundprinzipien der Osteopathie:

  • Der Körper ist eine funktionelle Einheit.
  • Form und Funktion von Gewebestrukturen und Organen stehen miteinander in wechselseitiger Beziehung. Die Veränderung einer Struktur hat eine Veränderung der Funktion zur Folge und umgekehrt.
  • Der Körper besitzt die Fähigkeit zur Selbstregulation. Eine osteopathische Behandlung aktiviert diese Selbstheilungskräfte.

Für wen ist eine osteopathische Behandlung zu empfehlen?

Für jeden.

Bei Säuglingen können es die Belastungen durch Schwangerschaft und Geburt sein, die von den Babys ohne Hilfe von aussen nicht behoben werden können. Zu den Problemen, die mit Osteopathie behandelt werden können, gehören z. B.:

  • übermässiges Schreien
  • Verdauungsbeschwerden
  • Schlafstörungen
  • KiSS-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung, die im Säuglings- und Kleinkindalter zu Haltungsproblemen führen kann und im weiteren Verlauf für Verhaltensstörungen verantwortlich sein soll)

Bei Kindern und Jugendlichen können zu Anfang kleine Probleme später weitreichende Folgen haben. Bei den folgenden Beschwerden kann die osteopathische Behandlung sinnvoll sein:

  • chronische Infektionen der Ohren oder der Nebenhöhlen
  • Bronchitis oder Asthma
  • Allergien
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • orthopädische und kieferorthopädische Probleme
  • Lernstörungen, Verhaltensprobleme und Lese- Rechtschreibschwäche
  • Hyperaktivität

Bei Erwachsenen reagiert der Körper, sobald er Störungen nicht mehr ausgleichen kann, häufig mit Schmerz. Vor allem Probleme des Bewegungsapparats, Beschwerden in Nacken, Rücken, Knie- und Fuss, oder nach Operationen, Verletzungen und Unfällen können durch eine osteopathische Behandlung gemildert oder gar vollständig beseitigt werden. Ferner hilft die Osteopathie auch gut bei Verdauungsproblemen sowie Kopf-, Hals- ,Nasen- und Ohrenbeschwerden.

Bei Senioren treten altersbedingt häufig Veränderungen des Bewegungsapparats auf. Die daraus resultierenden Veränderungen können durch osteopathische Behandlung nicht rückgängig gemacht werden. Man kann jedoch die Symptome lindern. Beispielsweise bei den folgenden Beschwerden, kann die Osteopathie helfen:

  • Arthrose
  • Verkürzungen von Bändern, Muskeln und Sehnen
  • Osteoporose

Osteopathie in der Schweiz

Seit Januar 2013 ist der Titel «Osteopath/Osteopathin» geschützt. Nur Kandidaten, die die theoretische und praktische GDK-Prüfung erfolgreich absolviert haben, dürfen sich so nennen.

Inzwischen ist mein Sohn fast drei Jahre alt. Wir gehen regelmässig alle vier bis sechs Wochen zum Osteopathen. Und während er sonst nicht gerne ruhig sitzen bleibt, geniesst er die sanfte, osteopathische Behandlung und begibt sich für deren gesamte Dauer ruhig und entspannt in die heilenden Hände seiner Osteopathin.

Quellen

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