Was ist eigentlich Kunststoff? Wie entsteht er? Und weshalb ist «Gummi» so universell einsetzbar? Und wohin führt die industrielle Entwicklung?
Die Vorzüge von Kunststoffen liegen darin, dass sie bezüglich ihrer Härte, Dehnbarkeit, Wärmeresistenz und Bruchfestigkeit beinahe nach Belieben zu variieren sind.
Je nach Ausgangsmaterial, Herstellungsprozess und Beimischung von Additiven fällt das Resultat entsprechend unterschiedlich aus. So können Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere zu Rohren, Bodenbelegen, Reifen, Polsterungen, Wärmedämmungen, Verpackungen oder Textilfasern verarbeitet werden.
Vom Kautschuk zum Kunststoff
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts füttert die Gummi-Industrie die industrialisierte Bevölkerung unserer Breitengrade mit Kunststoffen. Zu verdanken haben wir das einerseits den europäischen Forschern des 17. und 18. Jahrhunderts, die aus Baumsäften gewonnene elastische Masse (Kautschuk) aus Südamerika mitbrachten – und andererseits dem amerikanischen Chemiker Charles Goodyear, der 1839 herausfand, dass sich dieser Kautschuk, wenn er stark erhitzt und mit Schwefel vermischt wird, zu Gummi verwandeln lässt.
Die ständigen Begleiter unseres Alltags
In diesem Prozess der «Vulkanisation» entsteht in den 1830er Jahren also ein Material, das sich unter Beanspruchung verformt, danach aber sofort wieder in seine Ursprungslage zurückspringt.
Diese sogenannte Dauerelastizität ist der Grund, weshalb sich Plastik gegenüber Wind und Wetter, Alter und Druck besonders gut eignet.
Fortan wurden, zuerst in den USA und bald auch in Europa Schmuckstücke, Füllfedern, Tabakpfeifen und vieles mehr aus Kunststoffen hergestellt. Heute sind diese Duroplasten zu selbstverständlichen Begleitern unseres Alltags geworden – sie sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Die grüne Zukunft der Kunststoffe
Und sie werden es wohl auch für kommende Generationen nicht sein. Denn bereits heute entwickeln progressive Unternehmen umweltschonende, z. B. holzbasierte Biokunststoffe. Diese neue Generation von Bio-Plastik, dessen Grundstoff nicht mehr Erdöl sondern Biomasse ist, führt die Kunststoffindustrie in ein nachhaltigeres Zeitalter. Schwankende Ölpreise, irrsinniger Verpackungsverschleiss und ein zunehmendes Umweltbewusstsein in der breiten Bevölkerung prophezeien eine grüne Zukunft der Kunststoffe. Kompostierbare Tragtaschen, umweltschonende Kunststofffabriken und nachwachsende Grundstoffe – so sieht wohl die grüne Zukunft der Kunststoffe aus.
Weiterführende Lesetipps
- KMU-Marketing-Blog.ch: Was ist Kunststoff? – Ein Allerweltsmaterial!
- Kunststoff-Verpackungen: Vorteile von Kunststoff für die Herstellung von Verpackungen