Die Weihnachtsgeschichte als Ratgeber für den Lebensalltag

Was wir von dieser traditionelle Geschichte heute lernen können

von Autorenteam
Die Weihnachtsgeschichte als Ratgeber für den Lebensalltag

Die traditionelle Weihnachtsgeschichte ist mehr als lediglich ein kulturelles Erbe, welches vom Ursprung her inzwischen circa 2000 Jahre zurückliegt. Für viele Menschen ausserhalb christlich-konfessioneller Zugehörigkeit stellt diese Überlieferung einer Knabengeburt unter rätselhaften Umständen allerdings meist nur eine uralte Legende dar.

Doch hat diese Geschichte, die von der Geburt eines Jungen in der Nähe der modernen israelischen Hauptstadt Jerusalem handelt, auch heutzutage etwas für sich. Was dieser mögliche, zeitlos geltende Bedeutungsüberschuss sein kann, wird in diesem Artikel genauer betrachtet.

Die Themen im Überblick:

Weihnachten heute
Weihnachten heute

Die Weihnachtsgeschichte sagt uns, wie wir unser Leben gestalten können

Das Weihnachtsfest gilt zumindest im westlichen Kulturraum gemeinhin als Fest der Liebe. Sobald sich der erste Advent gegen Ende des Jahres eingestellt hat, fühlen sich viele Menschen schon aufs kommende Weihnachten (vor-)freudig eingestimmt. Hell leuchtende Lichterketten auf städtischen Märkten und Strassenzügen vermitteln uns mitten in der dunklen Jahreszeit ein Gefühl der Hoffnung. Nadelgrüne Adventskränze mit stimmungsvoll angezündeten Kerzen bringen Familien bei Kaffee und Stollen gemeinschaftlich zusammen.
Ist diese besinnliche Szenerie mitten in unseren sorgenvollen politischen Krisen nicht eher ein blasses Idealbild geworden – mit einer zunehmend schwindenden Realität?
Wie sollen wir in diesen schweren Zeiten unser Leben gestalten? Doch vielleicht hilft es bei den brisanten Problemen weiter, wenn wir der tiefliegenden Bedeutung der Weihnachtsgeschichte näher auf die Spur kommen.

Was berichtet uns die klassische Weihnachtsgeschichte?

Nicht nur in unserer bewegten Zeit finden sich viele moderne Weihnachtsgeschichten, die zum Nachdenken über ein gutes, friedvolles Zusammenleben anregen wollen.

Schon hieran ist erkennbar, dass die Urversion bis heute vielerlei Generationen inspiriert haben muss.

Die Mutter aller zeitgemässen Weihnachtsgeschichten mit tieferem Sinn kann in einer der ältesten Bücher der Welt nachgelesen werden. Sie ist in der Bibel im sogenannten Neuen Testament bereits auf den ersten Seiten des Lukasevangeliums aufspürbar.

Diese ursprüngliche Weihnachtsgeschichte berichtet uns von der abenteuerlichen Odyssee eines Paares, welches gerade auf der Suche nach einer nächtlichen Bleibe ist. Das Problem der hochschwangeren, jungen Frau mit dem schönen Namen Maria war, dass augenblicklich im ganzen Land sehr viele Menschen unterwegs waren. So sah es mit einer komfortablen Unterkunft ziemlich trübe für die beiden aus.

Schliesslich fand das gestresste Duo einen armseligen Stall, der ihm von einem wohlwollenden Hauswirt zur Übernachtung angeboten wurde. Die tapfere Maria bekam daraufhin mitten in der Nacht – in diesem ziemlich stinkenden Kuhstall – ihr Baby. Es stellten sich schlussendlich noch einige Besucher in der bescheidenen Herberge ein, welche den Eltern des Kindes gratulieren wollten.

Der neugeborene Junge erhielt letztlich von seiner Mutter und ihrem Partner Joseph den Namen Jesus.

Wegen der seltsamen Geburt dieses Knaben und seiner darauffolgenden, spannenden Lebensgeschichte, feiern auch 2000 Jahre danach noch Millionen Menschen auf dem Globus das Weihnachtsfest.

Was können wir von der Weihnachtsgeschichte heute noch lernen?
Die Weihnachtsgeschichte: vergangen, vergessen, oder hilfreich?

Was können wir aus der weihnachtlichen Geschichte heute noch lernen?

Da es in diesem Beitrag zum Weihnachtsfest nicht um religiöse Vorstellungen und Werte geht, behandeln wir die aufregende Biografie unseres Knaben nicht näher. Nur so viel sei gesagt:
Glaubt man den historischen Aufzeichnungen der Bibel, hatte der erwachsene Jesus im antiken Israel ein moralisch einwandfreies, beispielhaftes Leben geführt.
Legen wir somit den Fokus lediglich auf die genaueren Umstände der spannungsvollen Geburt – dem eigentlichen Kern der tradierten Weihnachtsgeschichte. Inwiefern macht diese «heilige Story» für uns Menschen des 21. Jahrhunderts noch Sinn? Mit den hier verwendeten Begriffen «heilig», «Sinn» beziehungsweise «Sinnfindung» klingt bereits etwas Entscheidendes an.
Es dreht sich tatsächlich so manches um universale Regeln und Werte, die wir alle für unser Leben und Zusammenleben in dieser Welt brauchen.
Kommt etwas davon in der Weihnachtsgeschichte massgeblich zum Ausdruck? Diese wichtige Frage können wir zunächst eindeutig mit «Ja» beantworten. Ein kurzer Blick auf den historischen Zusammenhang zeigt uns dies recht deutlich: Die Mutter des neugeborenen Jesuskindes, Maria, war mit ihrem Mann Joseph in einer aussergewöhnlichen Notlage. So wie sich eben Vergleichbares in heutigen Tagen bei vielen Menschen – speziell in den Kriegsgebieten – zuhauf wiederholt. Damit treten im wortwörtlichen Sinn not-wendige Werte wie beispielsweise mitmenschliche SOLIDARITÄT sowie sozialer ZUSAMMENHALT auf den Plan. Diese konsequente Werthaltung – und ihr aktives Ausleben – ist bei allen Erdenbürgern des neuen Jahrtausends dringender denn je geworden. Innerhalb der ökologischen Psychologie, die von einer gemeinsam geteilten Mitwelt handelt, ist von einer essenziellen «Ko-Ontogenese» die Rede. Der wissenschaftliche Fachbegriff beinhaltet und betont zugleich die so extrem wichtige, fortlaufende Lebensweise des Für-einander-Einstehens. Ja, diese grundlegende ethisch-moralische Einstellung ist für den Erhalt unseres blauen Planeten letztendlich von existenzieller Bedeutung.

Maria und Joseph meistern die Herausforderung und bleiben nicht allein

An dieser Stelle sind wir nun beim Kerngehalt der originären Weihnachtsüberlieferung angekommen. Zwei gravierende Umstände werden nämlich jetzt zum Dreh- und Angelpunkt dieser zentralen Geschichte.

Die Eltern des Jesuskindes bewältigten die enorme Challenge

Blicken wir einmal genauer auf den anfänglichen Auslöser der brisanten Weihnachtsgeschichte, so wird eines ersichtlich:

Maria war mit dem Zimmermann Joseph frisch verlobt. Doch wurde die junge Frau inmitten der Verlobungszeit urplötzlich schwanger – und dies definitiv nicht von ihrem anvertrauten Joseph.

Allerdings hatte im damaligen Israel der missliche Umstand, ausserhalb einer festen Beziehung schwanger zu werden, eine totale Ächtung der betreffenden Person zur Folge.

Für den Verlobten Joseph gab es daraufhin nur den einen, einigermassen glimpflichen Ausweg, seine Geliebte Maria unauffällig und diskret zu verlassen.

Aber diese naheliegende Reaktion passierte damals innerhalb der uns interessierenden Geschichte eben nicht.

Maria und Joseph hörten gemeinsam auf guten Rat und blieben zusammen.

Das junge Paar bewies sich gegenseitig SOLIDARITÄT und bestand gemeinsam im Duo-Team diese beanspruchende Herausforderung ihrer Lebenswelt.

Die Eltern des Kindes blieben nach der Geburt mit ihrem Baby nicht allein

Geradezu herzerfrischend ist der Fortgang der weihnachtlichen Geschichte nach der Geburt des kleinen Jungen. Maria und Joseph werden im ungemütlichen Kälberstall nicht sich selbst überlassen. Sie stiessen auf die überraschende SOLIDARITÄT ihrer Mitmenschen – und blieben mitten im sozialen Chaos mit ihren Existenzsorgen nicht allein.

Wer alles stellte sich während dieser aufregenden Geburtsnacht bei den Eltern ein? Es waren Repräsentanten zweier völlig verschiedener Bevölkerungsgruppen. So zeigten sich dem glücklichen Paar zunächst ganz einfache Leute.
Sie waren Schafshirten, gerade frisch von der Weide gekommen.
Doch wer trat mitten in der feierlichen Nacht noch in die bezeichnende Szene ein?
Es waren drei wohlhabende Intellektuelle, in vergangener Zeit schlicht «Magier» genannt.
Diese drei reichen Leute übergaben den Eltern des Kindes kostbare Geschenke und sorgten hierdurch freigiebig für das zuverlässige Auskommen einer Familie in Nöten. Damit erweisen sich beide Gruppen als Stellvertreter für die wegweisende EINHEIT einer festen, solidarischen GEMEINSCHAFT. Und gerade diese (ursprünglich antike) SOLIDARGEMEINSCHAFT wird durch die historische Überlieferung zu einem Musterbeispiel für unsere teilweise so zerrissene Sozialwelt des 21. Jahrhunderts.
Hierin besteht mithin die fundamentale Bedeutung der klassischen Weihnachtsgeschichte für uns als Menschen der Postmoderne.

Das Fazit

Der Artikel zur traditionellen Weihnachtsgeschichte dokumentiert das inspirierende Potenzial dieser antiken Überlieferung für

mehr Mut zur Persönlichkeitsentwicklung, Meisterung von Herausforderungen sowie Herstellung einer Solidargemeinschaft.

© raeber-leben-blog.ch, Autorenteam, Robert W. Müller, 14.11.2022

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