Wir werden älter. Das ist längstens bekannt. Bekannt ist auch, dass wer sich und seiner Gesundheit nicht Sorge trägt, im Alter diese Auswirkungen spüren wird. Alterspflege und Altersheim wird zum Thema werden.Das ist etwas, was ich mir im Moment kaum vorstellen kann. Mit mir geht es wohl wie vielen anderen auch so. Trotzdem, meine Kollegin Jasmin Taher, hat sich mit dem Thema alt werden, Altersheim, Alterspflege,etc. auseinander gesetzt. «Wenn Sie einmal alt wär! Dideldideldideldieldideldideldideldai…» 😉
Nicht auf den letzten Drücker als Pflegefall ins Altenpflegeheim landen
Wenn ich einst sehe, dass ich nicht mehr alleine in meinen eigenen vier Wänden leben kann, dann hoffe ich, dass ich nicht auf den letzten Drücker als Pflegefall im Altenpflegeheim lande. Ich möchte mein Umfeld auch im Alter aktiv gestalten. Wenn ich sehe, dass ich nicht mehr bequem alleine in meinem Zuhause wohnen kann, möchte ich versuchen, frühzeitig in ein betreutes Wohnen zu ziehen. Werde ich mir die Aufgaben des Alltags, wie Kochen, Waschen, Bügeln, Putzen und Einkaufen von Menschen abnehmen lassen, die jüngere Beine und einen gesünderen Rücken haben.
Ich hoffe, ich werde seinerzeit in der Lage sein, mich den schöneren Dingen des Lebens zu widmen. Lesen, musizieren, zeichnen. Vielleicht gehe ich auch an die Uni und höre mir Vorlesungen in Biologie oder Gerontologie (ich bin ja dann vom Fach) an oder komme endlich dazu, mein Buch fertig zu schreiben.
Ich möchte, dass mir vor Ort Aktivitäten angeboten werden
In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Mit dem Auto oder dem Fahrrad zum Sport zu fahren, wird mir wohl seinerzeit nicht mehr möglich sein. Deshalb sollten in meinem Altersheim altersgerechte Aktivitäten angeboten werden. Aber nicht nur Yoga und Gymnastik sollten auf der Agenda stehen. Ich würde gerne die Wahl zwischen Singstunden, Strickkreisen, Malkursen und weiteren Aktivitäten haben.
Ich koche gerne und ich esse gerne gut. Man könnte also das Altersheim als eine Art Studentenwohnheim für etwas betagtere Menschen begreifen. Man kann gemeinsam essen und wenn man in den Aufenthaltsraum geht, kann man sich sicher sein, dass man zu fast jeder Tageszeit einen Mitbewohner antrifft. Es wird wohl etwas weniger Alkohol fliessen als bei einer Studentenparty. Aber wer sagt denn, dass man nicht trotzdem regelmässig gemeinsam feiern kann?
Wenn es im Aufenthaltsraum dann auch noch eine Möglichkeit gäbe, gemeinsam Lieblingsgerichte zu kochen oder zu backen, dann wäre das geradezu wundervoll, ja traumhaft.
Ich möchte würdevoll leben
Für die Dienstleistungen, die ich im Altersheim erhalte, bezahle ich Geld (entweder privat oder durch meine Pflegeversicherung, in die ich jahrzehntelang eingezahlt habe). Dafür erwarte ich eine ordentliche Dienstleistung durch höfliches, nettes Pflegepersonal, das seine schlechte Laune oder seinen Zeitdruck nicht an mir auslässt.
Ich habe bereits jetzt, in meinem – vom Altersheim aus betrachtet – jugendlichen Alter, unzählige Geschichten erlebt und erzähle diese gerne. Ich verfüge über ein grosses Wissen und zahlreiche Erfahrungen. Wenn ich denn einst im Altersheim einziehen werde, dann wird zu meinem Wissen, meinen Erfahrungen auch (hoffentlich) noch etwas Weisheit hinzugekommen sein. Ich möchte, dass das gewürdigt wird. Ich stelle es mir schrecklich vor, wenn ich nur noch als pflegebedürftiger Bewohner wahrgenommen und über meine Gebrechen definiert würde.
Ich möchte die Freude am Leben nicht aufgeben
Ich werde versuchen, meine To-Do-Listen weiterzuschreiben, Pläne zu schmieden und Träume zu träumen. So lange man etwas zu tun und eine Perspektive hat, denke ich, gibt man sich nicht auf.
Ich hoffe, ich werde meine Freude am Leben nicht verlieren, auch wenn mich das ein oder andere Gebrechen heimsuchen wird. Ich möchte jeden Morgen dankbar sein, dass ich erwachen darf.
Und eines Morgens, wenn ich aufwachen werde und mir nichts weh tut, da weiss ich dann, dass ich tot bin.
Weiterführender Linktipp zum Thema Altersheim etc.
Altersheim-Pfaeffikon.ch: Lebensqualität im Alter