Soziale Aussenseiter und Helfer

von raeberl
Soziale Aussenseiter und Helfer

Sozialarbeiter und Sozialpädagogen helfen in verschiedenen Bereichen und übernehmen pädagogische, konzeptionelle und organisatorische Aufgaben. Der Beruf als Sozialpädagoge im Überblick (von Jasmin Taher).

Nachdem unser Sohn in einem grossartigen Kindergarten mit wunderbaren SozialarbeiterInnen, ErzieherInnen und PraktikantInnen eine unbeschwerte Kindergarten- und Vorschulzeit verbringen durfte, wurde er in diesem Jahr eingeschult. Seine Klassenkameraden an der öffentlichen Primarschule in unserem Quartier stammen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten. Da gibt es Mädchen und Buben aus gebildeten Akademikerfamilien ebenso wie einen Jungen mit drogenabhängigen, arbeitslosen Eltern. Da gibt es Kinder, die von 7:30 bis 17:00 Uhr im Hort betreut werden und Kinder, deren Mütter sich als Hausfrauen in Vollzeit um die schulischen, körperlichen und sozialen Bedürfnisse ihrer Kleinen kümmern.

Obwohl es kleine Menschen sind, sieht man sofort die Unterschiede in der sozialen Kompetenz der Schulanfänger, erkennt auch bereits soziale Aussenseiter. Da gibt es Kinder, die sich nicht verbal zur Wehr setzen können sondern stattdessen auf die Stärke ihrer Fäuste setzen, da gibt es Aufschneider, Lügner und Mobbing-Opfer und da gibt es Kinder, die sich liebevoll helfend um die anderen kümmern.

Handeln statt zusehen

Betrachtet man in der grossen Pause auf dem Schulhof das Miteinander der Kleinen, erkennt man deutliche Unterschiede in deren Umgang miteinander. Die einen spielen harmonisch zusammen, die anderen tendieren dazu, schnell mit Mitschülern in Streit zu geraten. Und wenn von den Kindern zwei in Streit geraten, dann gibt es diejenigen, die neugierig gaffend zusehen und die anderen, die couragiert in den Streit eingreifen und dabei helfen wollen, ihn rasch beizulegen.

Wer braucht die Hilfe eines Sozialpädagogen?

Viele Menschen in unserem Umfeld haben sozialen Probleme. Sie brauchen Hilfe, damit sie sich (wieder) als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft fühlen und im sozialen Alltag sowie im Umgang mit anderen bestehen können, beispielsweise:

  • Kinder oder Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien
  • Menschen, die straffällig geworden sind
  • Menschen, die Opfer von Straftaten geworden sind
  • Schüler, die Probleme in der Schule oder mit den Mitschülern haben
  • Langzeitarbeitslose
  • Drogenabhängige
  • Obdachlose
  • Flüchtlinge

Sozialpädagogen: Soziale Aussenseiter und Helfer

Welche Aufgaben erfüllen Sozialpädagogen und Sozialarbeiter?

Sozialarbeiter und Sozialpädagogen helfen in verschiedenen Bereichen und übernehmen pädagogische, konzeptionelle und organisatorische Aufgaben.

Schulsozialarbeiter kümmern sich um die Probleme von Schülern. Im Strafvollzug und in der Rehabilitation arbeiten Sozialarbeiter, um straffällige Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren und weitere Straftaten zu verhindern. In der Opferberatung betreuen Sozialpädagogen Opfer von Straftaten, Gewalt- und Sexualdelikten. Job-Coaches kümmern sich um Arbeitslose, zeigen ihnen neue Perspektiven auf und motivieren sie. In Kinder- und Jugendheimen werden Kinder oder Jugendliche ohne Familie oder aus sozial benachteiligten Familien von Sozialarbeiteren betreut. Oft wohnen die Sozialpädagogen auch als Betreuer in stationären Wohngruppen und kümmern sich dort um ihre Schützlinge. Auch ambulante oder temporäre Angebote werden von ihnen betreut, so arbeiten sie in Familien- und Suchberatungsstellen, bei ambulanten sozialen Diensten oder als Streetworker und in Obdachloseneinrichtungen.

Welche Kompetenzen braucht ein Sozialpädagoge?

Als Sozialarbeiter oder Sozialpädagoge sollte man integer und seriös sein, in der Lage, auf Menschen zuzugehen und einzugehen. Man sollte über eine solide soziale Kompetenz verfügen und keine Angst vor engem persönlichem Kontakt haben. Man sollte mit Nähe distanziert umgehen können, die Probleme der anderen nicht zu nah an sich rankommen lassen.

Man muss klare Grenzen setzen und anderen Menschen Orientierung geben können. Und man braucht eine hohe Frustrationstoleranz.

Denn bei der Arbeit mit anderen Menschen gelingen viele Dinge nicht, dessen muss man sich im Vorfeld bewusst sein. Auch wenn man als Sozialpädagoge helfen möchte; gewisse Menschen wollen sich nicht helfen lassen.

Eingreifen statt daneben stehen

Kürzlich schimpfte ich mit erhobener Stimme mit meiner Tochter, da mischt sich mein Sohn ein und sagt in seiner ruhigen, bedächtigen Art zu mir: «Mama, sprich bitte leise. Ich mag nicht, wenn du schreist.»

Links und Quellen:

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