Kundenzähler – Statistik bewegt und nützt

von raeberl
Kundenzähler – Statistik bewegt und nützt

Ein Kundenzähler – auch People Counter genannt – erfasst Daten, wann wie viele Personen einen Verkaufsladen betreten. Es geht dabei um unser Verhalten. Wann wie viele Kunden im Laden sind. Mittelfristig erhobene Daten melden, wann Spitzenzeiten und wann Flauten sind. So kann der Arbeitsplan angepasst und verbessert werden. Lange Wartezeiten an der Kasse können so minimiert werden. Wir profitieren von Daten, weil sie Leerläufe verhindern helfen. Nur hat diese Optimierung auch andere Folgen. Wenn Filialen auf solche Art gemessen werden, ist eine Schliessung nicht ausgeschlossen. Besonders dann, wenn die Kundenfrequenz allein das Mass aller Dinge ist.

Wo sind die Grenzen der Erfassung?

Ein Kundenzähler erfasst also sogenannte Offline Daten. Beim Internet sind es Online Daten. Nur wird dort noch mehr erfasst wird. Das digitale Zeitalter bringt es mit sich: Facebook, Google, Microsoft – die Giganten der heutigen Zeit – nutzen Daten, um ihre Services noch besser zu machen und äusserst zielgerichtete Werbung zu ermöglichen. Aus einer gewissen Logik ist das alles sinnvoll. Bleibt die Frage, wo das Ende der Datenerfassung angesetzt werden muss. Genau dies ist letztendlich eine Frage der Einstellung desjenigen, der die Daten erfasst. Denn elektronische Hürden zu umgehen, ist in diesem sich rasant entwickelnden Gebiet leider meistens kein Problem.

Welche Daten sind wirklich nötig?

Statistikprogramme im Internet – besonders erwähnt sei Google Analytics – können enorm viele Daten erfassen. Männlein, Weiblein, Interessen, Seitenbesuche, Zeitabstände, Absprungrate, Geografischer Raum, Alter, etc. Das Internet ist das «Land der unbegrenzten Möglichkeiten». Und da die Währung im Internet Kundendaten sind, wird fleissig gesammelt. Denn Aufwand und Ertrag, Kosten und Nutzen sollen möglichst effizient sein. Das ist verständlich, sofern man auch gewisse Grenzen respektiert. Warum eine App, wenn man sie installiert, auf unsere Fotos zugreift dürfen soll, ist mir bis heute unverständlich. Es sei denn, man will wissen, wofür ich mich interessiere und wo ich mich aufhalte. Denn auch die Bilderkennung ist inzwischen sehr raffiniert.

Datenerfassung, zwischen sinnvoll und schamlos

Wer Daten präsentiert, kann besser Werbung verkaufen. Mit unseren Daten werden andere reich. Auch Facebook liefern wir netterweise freiwillig zahlreiche Daten über unsere Interessen, wenn wir Beiträge liken. So kann Facebook z.B. einen Cookie setzen, über den das soziale Netzwerk auf anderen Internetseiten, die ebenfalls Facebook-Buttons eingebunden haben, erkennen kann, dass man bereits auf den Button geklickt hat. Ist man als Facebook-Nutzer gleichzeitig bei Facebook eingeloggt, ist die Zuordnung eines Seitenabrufs zu Ihrem Profil auf Facebook möglich. (Quelle Welt.de).

Kunden zählen – Wenn der Druck steigt, müssen die Kosten optimiert und das Angebot angepasst werden.

Die Firma Avisec AG im aargauischen Remetschwil schreibt auf ihrer Firmenwebseite, dass der Umsatz pro Fläche im Verkaufsladen maximiert wird. Mit einer Überwachungskamera und Analyse-Software können Ladengestaltung und Produktpräsentation effektiver verglichen werden. Dass wir Daten brauchen, um uns laufend zu verbessern, ist klar. Der Kundenzähler ist, aus meiner Sicht, eine Form von Erfassung, die sich auf ein sinnvolles Minimum beschränkt. Die Frage ist immer, wie viel man erfassen will, wenn der Verkaufs- und Kostendruck steigt. Und der ist, nicht zuletzt dank Billiganbietern aus dem Ausland, am Zunehmen. Das Internet macht vieles möglich und hat eben auch seine Konsequenzen …

Blogtipp: People Counter, wenn statt Bauchgefühl die Statistik bei der Personalplanung hilft

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