Adventskalender: Wartezeiten sinnvoll füllen und erleben

von raeberl
Nicht nur im Advent warten wir, sondern auch im Leben.

Suche ich in Google nach «Adventskalender 2014», werden mir etwa eine halbe Million Suchanfragen unterbreitet. Advent ist ein Geschäft. Google nennt Suchbegriffe wie «Advent» oder «Adventskalender» Money-Keywords. Begriffe, mit denen man normalerweise Umsatz generieren kann. Der eigentliche Sinn eines Adventskalenders ist, die Vorweihnachtszeit für Kinder oder je nach dem auch für Erwachsene, zu verkürzen. Eine Art Beschäftigungs-Konzept, das hilft, abzulenken oder den Weg und die Dauer zu einem besonderen Ereignis in Etappen zu portionieren.

Warten gehört zum Leben

Warten auf etwas, ein Ziel in Sicht haben. Das ist nicht nur an Weihnachten so. So ist das Leben. Warten auf eine Geburt, auf eine Lehrstelle, auf einen Termin. Warten an der Kasse. Wir warten nicht gerne (lange). Das Internet mit all seinen Vorteilen hat uns ermöglicht, unsere Neugier und unsere Bedürfnisse schnellstmöglich befriedigen zu können. Google gibt uns innert weniger als einer Sekunde eine Anzahl von Webseiten an, so wie oben beschrieben. Bestellen wir etwas, möchten wir es möglichst am anderen Tag schon haben. Die moderne Technologie hat vieles ermöglicht. Keine Frage. Das Warten haben wir erfolgreich verkürzt, teilweise haben wir es sogar verlernt. Problematisch wird es, wenn wir jeden Moment füllen oder nutzen wollen, im Sinne von quantitativem Carpe Diem.

Warten bedeutet Qualität

Den Moment sinnvoll füllen. Beschäftigungstherapie? Ja und nein. Möglichkeiten, uns zu zerstreuen, gibt es viele. Fernsehen, Lesen, Spielen etc. Die Qualität des Moments bestimmen wir selbst. Aushalten können, warten oder sein können, auch wenn Hektik uns prägt und umgibt. Das ist lernbar – und es ermöglicht Gelassenheit. Weniger Stress. Anhalten, stoppen, herunterfahren. Warten ist ein Teil unseres Lebens. Es ist wie der Leerraum in einer Grafik, die sonst überfüllt wirken würde. Eine überfüllte Grafik hat zur Folge, dass wir die eigentliche Botschaft nicht mehr wahrnehmen. Lücken, Weissraum, Warten dienen dazu, die Achtsamkeit zu schärfen, anderes besser wahrnehmen zu können. Das ist eine Voraussetzung, um die Botschaften des Lebens überhaupt begreifen zu können.

Die Geschichte von Weihnachten

Zurück zu Advent und Weihnachten. Der biblische Bericht erzählt von Menschen, die zu der damaligen Zeit auf Gott gewartet hatten. Ihre Propheten kündigten den Messias in den heiligen Schriften an. Dieses Warten erstreckte sich über Hunderte von Jahren. Anhaltspunkt waren schriftlich festgehaltene Aussagen, die nicht beweisbar waren. Nur der Glaube an die Wahrheit, das Wissen und die Überzeugung, dass Gott kommen wird, hat sie begleitet. Warten auf überdimensionale Art und Weise. Warten heisst akzeptieren, ertragen und sich auf bevorstehenden Ereignisse freuen können.

Daran erinnert Advent. Warten auf etwas, das wir letztendlich nur via Glauben erfassen können.

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