Bio: natürlicher und gesunder Originalgeschmack
Ein sehr bekannter Begriff, der im Trend ist, heisst «Bio». Bio ist eine Abkürzung für «biologisch» und bedeutet laut Duden «unbelastet, naturrein». Nun habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass ein Begriff auf viele Seiten ausgelegt werden kann und dass das, was ich darunter verstehe, nicht unbedingt so sein muss. Ein klassisches Beispiel ist koffeinfreier Kaffee.
Koffeinfreier Kaffee ist nicht koffeinfrei
Von unserem Verständnis her heisst koffeinfrei, dass kein Koffein mehr im Kaffee enthalten ist. Dem ist aber nicht so. Wikipedia schreibt, dass die Europäische Union (EU) von einem Restgehalt von maximal 0,1 Prozent ausgeht. Beim Entkoffeinierungsprozess wird das in den Bohnen enthaltene Koffein mit einem Lösungsmittel extrahiert. Da in einem Prozessdurchlauf jeweils nur ein Teil des enthaltenen Koffeins entzogen werden kann, muss der Prozess sehr oft wiederholt werden.
Nach Ergebnissen des Florida Maples Center for Forensic Medicine können 10 Tassen koffeinfreier Kaffee etwa die gleiche Menge wie ein bis zwei Tassen gewöhnlichen Kaffees enthalten (© Wikipedia.org). Koffeinfreier Kaffee müsste also rein um des Verständnisses willen «koffeinreduzierter Kaffee» heissen …
Wie sieht das bei Bio aus?
Auch hier wird der Begriff, bezogen auf Bio-Lebensmittel, von der EU definiert. Diese Lebensmittel müssen aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen. Sie dürfen nicht gentechnisch verändert sein und werden ohne Einsatz konventioneller Pestizide, Kunstdünger oder Abwasserschlamm angebaut. Unter ökologischem Anbau versteht man möglichst naturschonende Produktionsmethoden unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Ökologie und des Umweltschutzes. Ebenfalls werden den Lebensmitteln keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen sowie Farb- und Konservierungsstoffe zugefügt.
Der Fair Trade Anbieter Claro bietet sogenannten Bio Kaffee an. Laut Claro.ch bedeutet Bio: «Produkte mit diesem Kennzeichen sind nach kontrollierten Bio-Richtlinien hergestellt». Ein Beispiel was «kontrolliert» ist, ist auf bio-test-agro.ch nachzulesen. «Maximal 50 % des anfallenden Hofdüngers darf abgegeben werden. Der abnehmende Betrieb muss ein Biobetrieb sein. Mit diesen Massnahmen will man verhindern, dass bodenunabhängige Biotierfabriken entstehen können.» Bio Anbau wird also ernst genommen.