Wenn wir von Schokolade sprechen, wissen die meisten, was damit gemeint ist. Die braunen Tafeln, die in Reihen von Rechteckchen eingeteilt sind, damit man sie gut zerbrechen, beziehungsweise aufteilen kann. Als Kinder haben wir oft eine Reihe Schokolade als Dessert bekommen. Schaut man im Duden nach, steht hinter dem Begriff Schokolade in Klammern <mexik.>. Das weckt meine Aufmerksamkeit. <mexik.> weist in meinen Augen auf das Land Mexiko hin. Das aber ist nun etwas, was ich wirklich nicht erwartet hätte. Da müsste doch <lindt> stehen, oder …
Schokolade = bitteres Wasser
Meine Recherche führt mich, wie schon so oft, in die online Enzyklopädie Wikipedia. Schokolade werde in reiner Form genossen und als Halbfertigprodukt weiterverarbeitet. Das Wort leite sich vom Namen des ersten kakaohaltigen Getränks ab, dem Xocóatl oder Xocólatl (Nahuatl: Xócoc ‚bitter‘, atl ‚Wasser‘; also ‚bitteres Wasser‘ oder ‚Kakaowasser‘) schreibt Wikipedia weiter. Ursprung sind tatsächlich die Azteken in Mexiko. Planet-Wissen.de erwähnt auch den Stamm der Maya. Hinweise dafür seien Texte in Büchern, die auf Papier aus einer Art Baumrinde geschrieben wurden. Weiter hätten die Maya Hinweise auf gravierten Tongefässen hinterlassen und diese den Verstorbenen ins Grab gelegt. Schokolade hatte damals ungefähr den Stellenwert des Champagners in der heutigen Kultur. Sie wurde ausschliesslich von den reichen Familien oder an besonderen Festen wie einer Hochzeit genossen.
Die Schweizer sind Weltmeister
Zumindest im Schokoladeessen sei das so, berichtet Planet-Wissen.de weiter. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die erfolgreichste Schokolade der Welt erfunden – natürlich von Nestlé. Der Chemiker Henri Nestlé entwickelte ein Verfahren, mit dem man Milchpulver herstellen konnte. Seine Motivation: Er wollte eine Alternative zum Stillen für Mütter finden, die ihre Kinder nicht mit Muttermilch versorgen konnten. Er wollte der hohen Kindersterblichkeit durch Mangelernährung entgegenwirken (Nestle.ch). Der Schweizer Schokoladenfabrikant Daniel Peter, der übrigens der Nachbar von Henri Nestlé war, kam auf die Idee, Nestlés Pulver zur Produktion einer neuen Schokoladenart zu benutzen. Er kombinierte Milch und Kakaopulver. Heraus kam dabei die Milchschokolade. Der sehr interessante Artikel kann auf Planet-Wissen.de nachgelesen werden.
Vielfältige Schokolade, zum Beispiel aus der Fair-Trade Produktion
Wer heute im Shoppingcenter ins Schokoladenregal schaut, findet dort eine enorme Auswahl an verschiedenen Sorten. Auch im Bereich Fair Trade ist die Auswahl inzwischen recht gross. Das zeigt ein Blick auf das Fair-Trade-Schokolade-Angebot von Claro.
Mir zeigt diese Recherche zum Begriff Schokolade einmal mehr, dass ich oft nicht realisiere, was hinter einem Produkt stehen kann. Eine 2000-jährige Geschichte (erste Berichte liegen von den Maya im Zeitraum zwischen 250 bis 900 vor Christus vor), eine Not, aus der Milchpulver entstand und eine Idee, wie man es noch besser machen kann. Daraus entstand letztendlich das, was zumindest ich unter Schokolade verstehe: die Schweizer Schokolade.