Sie sind klein, praktisch, sind uns körperlich manchmal näher als unser Partner und wissen viel über uns. Je nachdem, wie viel wir zulassen, wie viel wir Ihnen über unser Leben, über unsere Gewohnheiten und Vorlieben verraten. Smartphones und Tablets. Wir verdanken Ihnen viel. Erleichterung unserer Planung, gute Fotos zu jeder Zeit und damit bleibende Erinnerungen. Erreichbarkeit, die alle bisherigen Vorstellungen überstiegen hat. Die Möglichkeit, Dinge beispielsweise während des Arbeitsweges zu besprechen. Wir sparen Zeit und füllen diese mit anderen Möglichkeiten und Handlungen, die oft auch einen Zusammenhang mit Smartphones und Tablets haben.
Was steckt dahinter?
Sie sehen so einfach aus, diese praktischen mobilen Geräte. Kaum vorstellbar, welche natürlichen Ressourcen für den Preis der Erreichbarkeit verwendet werden. Laut die-rohstoff-expedition.de enthalten die 1,5 Milliarden Handys, die 2010 weltweit verkauft wurden, zusammen etwa 14 Tonnen Palladium, 36 Tonnen Gold und 375 Tonnen Silber. Das sind wertvolle Rohstoffe, die überwiegend in Schwellen- und Entwicklungsländern wie China, Kongo und Südafrika abgebaut werden. Mit dem Verbrauch dieser Ressourcen ist es aber noch nicht erledigt. Diese müssen ja zuerst gewonnen werden. Auch in dieser Frage zeigt die-rohstoff-experten.de, was genau abläuft: Sowohl der Bau als auch der Betrieb der Minen seien umweltschädlich. Wälder werden gerodet und viele Tonnen Gestein gesprengt. Um Edelmetalle aus Gestein zu lösen, werden giftige Chemikalien verwendet, die in Flüsse und Meere gelangen können. Von den Arbeitsbedingungen gar nicht zu sprechen. Beispiele, die zu denken geben.
Was wir nicht sehen: die Graue Energie
Wie viele andere elektronische Geräte verbrauchen auch Handys Strom. Je nachdem, wie viel wir sie nutzen. Ein Smartphone verbrauche fast 50 Prozent mehr als ein herkömmliches Handy-Modell. Dazu komme der versteckte Stromverbrauch. Mit jedem Anruf und jeder SMS benötigen wir das Funknetz. Das wiederum braucht seinerseits Energie und Rohstoffe, um die riesigen Anlagen aufbauen zu können. Ältere Ladegeräte, die trotz vollem Akku noch eingesteckt sind, ziehen Strom aus der Dose.
Bequemlichkeit bestimmt unser Verhalten
Jetzt mit «Moralin» aufzufahren, fände ich absolut fehl am Platze. Wir haben uns an etwas gewöhnt, das unsere Bequemlichkeit fördert und wie ich vermute, einen Einfluss auf unseren Selbstwert hat. Mehr SMS, mehr Anrufe haben unbewusst mit mehr Wichtigkeit zu tun. Ganz selbstkritisch muss ich sagen, ich verwende das Smartphone und Tablet viel und könnte mir einiges davon auch sparen. Besonders in Situationen, wo ich k. o. bin und durchhänge, ist der Schritt zu Entertainment schnell getan. Anstatt Hängen und Sein auszuhalten, versuche ich mich abzulenken.
Bewusster Umgang: Beispiel Reparaturservice nutzen
Ich weiss, mein Blog ist kritisch. Ich denke es ist Zeit, genauer hinzusehen und uns Gedanken zu machen, ob nicht eine Korrektur angesagt ist. Damit meine ich nicht grundsätzlich den Verzicht auf die mobilen Geräte. Damit meine ich den bewussten Umgang mit ihnen. Das fängt dort an, wo wir, statt ein neues Tablet oder Smartphone zu kaufen, einen Reparaturservice beauftragen. Und das, auch wenn ein neues Gerät vielleicht günstiger käme. Ressourcen kosten nun mal und wenn wir sie weiter nutzen möchten, müssen wir auch bereit sein, sie zu schonen. Nachfolgend ein paar Tipps zum Umgang:
- Die Helligkeit des Displays grundsätzlich auf die Hälfte oder weniger reduzieren.
- Smartphones oder Tablets nicht länger als notwendig am Aufladegerät angeschlossen lassen.
- Braucht es wirklich alle meine SMS’s?
- Ausgediente Handys sind wahre Rohstoff-Quellen und fördern so das Recycling. Laut die rohstoff-experten.de lagern alleine in Deutschland 83 Millionen Handys ungenutzt in Schubladen, obwohl noch funktionsfähig.
- Wir Erwachsene sind Vorbilder. Auch im Umgang mit mobilen Geräten. Nehmen Sie diese Herausforderung an. Sie selbst werden auch profitieren, wenn wirkliche Beziehung zu sich selbst und zu anderen gefördert wird.
- Wir sind nicht bedeutender, wenn wir rund um die Uhr via mobile Geräte erreichbar sind. Selbstwert wird definitiv anders gesteigert und gefördert.
Diese Webseiten haben wir für Sie ausgesucht:
- die-rohstoff-expedition.de: Rohstoffe und der Lebenszyklus eines Handys
- Raeber-leben-blog.ch: Ich habe gar kein Smartphone