Jasmin Taher über Gartenträume und Ihre Realtität und Umsetzbarkeit.
Ich habe mit meinem Sohn vor einigen Tagen zum Lesen üben die Bibel geschnappt. Und da steht ziemlich am Anfang, direkt nach der Schöpfungsgeschichte, im ersten Buch Mose (Buch Genesis) vom paradiesischen Garten Eden geschrieben:
Dieser Garten in Eden lag gegen Osten und in ihm wuchsen allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen. Und es gab einen Strom, den Garten zu bewässern.
Auch mein Traumgarten wäre ein nahezu paradiesischer Ort, in dem schöne Bäume, Sträucher und Pflanzen wüchsen. Die meiste Zeit im Jahr würden die Vögel und Eichhörnchen, Schmetterlinge und Bienen sowie meine Kinder dort etwas zu essen finden. Und ein Gewässer gäbe es in meinem Traumgarten selbstverständlich auch. Am liebsten wäre mir ein fliessendes Gewässer mit frischem Wasser, das über rundgeschliffene Steine plätschert. Vielleicht würden sogar Fische im klaren Nass wohnen? Kleine, hübsche, geschwungene Brücken würden sich über den Wasserlauf spannen. Ein bezaubernder Pavillon auf der Wiese würde zum Verweilen einladen. Auf schön angelegten Kieswegen könnte der Besucher auch bei Regen sauberen Schuhes durch den idyllischen Garten schreiten.
Wenn der Traum auf die Realität im Garten trifft
Unser Garten ist an einem Hang gelegen – übrigens gen Westen statt Osten – und hat ein Gefälle von 10 bis 20°. Das Wasser eines Wasserlaufs würde in raschem Tempo den Berg hinunterstürzen. Ausser bei extremem Starkregen wären jedoch niemals die nötigen Wassermengen in unserem Garten vorhanden, um ein Bächlein zu formen. Und auf den Einsatz einer leistungsstarken Pumpe, die das Wasser im Kreislauf wieder nach oben befördern würde, würde ich aus Gründen des Energiesparens natürlich verzichten wollen. Damit wäre mein Traum vom klaren Wasserlauf und den pittoresken Brücken gestorben. Selbst die hübschen Kieswege scheinen wenig realistisch.
Damit man aber trotzdem sauberen Schuhs auch bei regnerischem Wetter durch unseren Garten laufen könnte, wäre es dringend nötig, die Treppen und Wege in unserem Garten neu zu verlegen. Die alten – schon nahezu antik zu nennenden – mit Moos bewachsenen Schieferplatten und Sandsteinstufen haben es nach vielen Jahren treuen Dienstes redlich verdient, in den Ruhestand zu gehen. Auch die Einfassungen an den Gemüsebeeten und Blumenrabatten müssten dringend erneuert werden. Das Ganze wird ein umfassendes Gartenbauprojekt, das wir im nächsten Frühjahr angehen werden. Aufgrund der Grösse und des Gefälles unseres Gartens werden wir uns jedoch professionelle Hilfe holen müssen. Denn alleine mit Schaufel, Spitzhacke und Schubkarre würde mein Mann wohl ewig brauchen, bis das Ganze fertig würde.
Der Apfelbaum in der Mitte des Gartens
Von meinem Gartenpavillon werde ich noch eine Weile träumen. Aber eines Tages werden wir den alten Apfelbaum in der Mitte des Gartens – wir haben übrigens keine Schlangen, nur Blindschleichen – wohl fällen müssen. Und dann hat es endlich ausreichend Platz für ein kleines, malerisches Salettl, wo ich es mir mit einer Tasse Tee auf einer bequemen Bank gemütlich machen werde und davon träumen werde, was wir als Nächstes in unserem Garten umgestalten könnten.
Quellen und Tipps:
- Garten Eden, der Garten Eden, Bibel, Salettl, (c) Wikipedia
- Haus-Planen.ch: Gartenbau in Stadtgebieten