Jedes Jahr im März oder April ist es wieder soweit: Es ist Karfreitag. Wenn ich ehrlich sein will, geht es mir wie vielen anderen bei diesem christlichen Feiertag: Ich freue mich auf die zusätzlichen freien Tage und überlege mir, ob ich diese willkommene Freizeit nicht sogar mit dem einen oder anderen zusätzlichen Tag verlängern kann. Karfreitag, Ostern, Auffahrt, Pfingsten und Weihnachten geben mir zusätzlichen Raum zum Abschalten. Über Hintergründe und Bedeutung dieser Feiertage.
Die Themen in diesem Artikel:

Christliche Feiertage besser verstehen können
Bekannte Feiertage sind Karfreitag, Ostern, Auffahrt, Pfingsten und Weihnachten. Welche Bedeutung, welche Hintergründe hatten sie gestern. Welche heute?
Sind ein paar arbeitsfreie Tage alles, was wir diesen Feiertagen zuordnen können? Ist nicht alleine die Tatsache, dass diese noch heute existieren und als Nationalfeiertag gelten, Grund genug, in deren Geschichte zu forschen?
Forschen ist das eine, verstehen das andere…
Dazu braucht es einen gewissen Glauben an einen Gott oder höhere Macht.
Karfreitag und Ostern nicht unter der Sichtweise des biblischen Weltbilds zu sehen, ist schwierig.
Allerdings ist das grundsätzlich ein Problem mit Ereignissen aus der Vergangenheit. Wir alle sind Kinder unserer Zeit. Wie sollten wir so etwas Unvorstellbares verstehen, dass wir nicht selbst gesehen oder erlebt haben?
«Kreuzigung», «Auferstehung», «Auffahrt», «Heiliger Geist», «Geburt von Gottes Sohn» – all diese Begrifflichkeiten erinnern uns an Märchen aus der Kinderzeit.
Und doch täte uns ein Gott, Perspektiven für unser heutiges Leben und eines nach dem Tod gut.

Die heutige Welt ist vernetzter und komplexer
Der Blick auf das Heute zeigt mir immer wieder viel Unerwartetes und Veränderungen auf. Da sind Kriege und Krisengebiete, da ist ein unersättliches Wirtschaftswachstumsbestreben von globalen Playern, Aufstände, Korruption, «Verhandlungen» und vieles andere. Es läuft etwas und es ist manchmal zum Davonlaufen.
Unsere Welt ist vernetzt und komplex geworden. Geplant und gestaltet von uns Menschen. Die einen wollen möglichst viel Macht. Die andern lassen es zu, dass dies möglich ist. Beteiligt sind wir alle – auf irgendeine Weise.
Wir gestalten durch Helfen, durch Agieren, durch Nichtagieren, durch Wegsehen etc. Passivität und Aktivität – alles hat Auswirkungen.

Karfreitag – gestern wie heute
Und Karfreitag? Kriege, Krisengebiete, Aufstände, religiöse Players, Gerichtsverhandlungen und vieles andere.
Wo Menschen leben, bewegt sich etwas. Gutes und Herausforderndes. Reiche bestimmen Arme, Machtgierige werden noch machtgieriger. Stille bleiben still.
Das ist heute noch so wie damals, am ersten Karfreitag. Wo Menschen auffallen und anders denken, werden sie kritisch hinterfragt. Haben Anhänger, haben Feinde. Laute und stille.
Unschuldige werden verurteilt, Schuldige werden freigelassen. Das kommt vor. Gestern und leider auch heute noch.
Unschuldig verurteilt für andere, das ist zum Beispiel die Botschaft von Karfreitag. Doch statt Schuldgefühle ist Dankbarkeit angesagt. Weil durch diese Verurteilung laut biblischen Bericht, eine persönliche Beziehung zu Gott wieder möglich ist.

Was können wir heute tun?
Christliche Feiertage – hinsehen, reflektieren. Was haben die Geschichten mit mir zu tun?
Die wenigsten von uns haben Lust, sich in Streitereien einzulassen. Recht haben wollen generiert bekanntlich nur Verlierer. Manchmal fehlt uns ganz einfach die Kraft. Eigentlich möchten wir nur unsere Ruhe haben. Unser Leben leben. Dagegen spricht nichts. Ausser, wenn Unrecht geschieht und wir einfach wegsehen. Verdrängen. Klar, wir können nicht überall Einhalt gebieten. In vielen Fällen wäre das vielleicht sogar unangebracht. Was also tun? Fängt nicht jede Veränderung in der Basis an? Ganz unten? Im Alltag?
Statt sich über andere auszulassen, lieber mal genauer hinsehen. Umwelt bewusst wahrnehmen. Mehr Aufmerksamkeit schenken. Besonders den guten Ideen und Handlungen. Sie fördern und Menschen ermutigen.
Ermutigung bedeutet: Wertschätzen, was schon erreicht wurde, obwohl man noch nicht am Ziel ist. Ein Anfang. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ein zweiter und ein dritter. Denn Erfolg motiviert.
Umdenken fängt im Kleinen an
Wo Einzelne umdenken und Anfänge wagen, beginnt sich die Welt zu verändern. Auch im Stillen.
Christliche Feiertage wie Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Auffahrt und Pfingsten erzählen von lauten und stillen Ereignissen. Was klein und im Stillen begann, wächst heran. Hat Vergangenheit, ist gegenwärtig und wird einmal gross sein.
Klein angefangen: Das ist bei den christlichen Feiertagen auch so gewesen. Hinsehen lohnt sich.
© raeber-leben-blog.ch, überarbeitet 8.5.2025/ar
Redaktionelle Leitung und Autor von raeber-blog.ch
Andreas Räber ist Enneagramm-Coach, Trainer, GPI®-Coach, sowie Autor von zahlreichen Blogs, Fachartikeln und Kurzgeschichten aus den Bereichen Beruf, Beziehung, Gesundheit und Leben. Er ist Inhaber der Ratgeber und Webplattformen christliche-feiertage.ch, coaching-persoenlichkeitsentwicklung.ch, christliche-werte.ch, berufliche-neuorientierung.ch, ausbildung-tipps.ch und christliche-lebensberatung.ch.
