Sie sind immer mal wieder im Gespräch, die Kaffeekapseln von Nespresso. Das Stück kostet, die Portokosten nicht eingerechnet, 50 Rappen. Einige finden sie teuer, anderen ist der Geschmack wichtiger. Der Ausdruck «teuer» lässt mich innehalten. Ich merke, wie ich in letzter Zeit sensibilisiert bin auf die Aussage, dass etwas teuer sei. Wird dieser Ausdruck gebraucht, ist der Grund oft das fehlende Wissen, was für ein Aufwand hinter der Produktion steckt. Weiter kommt es darauf an, womit man was vergleicht. Ein Beispiel sind Aussagen von älteren Menschen. Das Brot oder die Milch sei sehr teuer geworden. Vergleicht man dies mit dem damaligen Preis, zum Beispiel aus dem Jahre 1970, mag dies stimmen. Nur muss man die Preise zur gleichen Zeit mit ähnlichen Produkten vergleichen. Erst dann lässt sich ein aussagekräfiger Vergleich machen. Fehlendes Wissen und Vergleich: Diese beiden Punkte möchte ich in diesem Blog genauer aufgreifen.
Womit vergleiche ich den Preis für einen Kaffee?
50 Rappen kostet eine Kaffeekapsel von Nespresso. Trinke ich den Kaffee auswärts, bezahle ich zwischen Fr. 3.50 bis Fr. 5.-. Natürlich zahle ich dort noch Kosten fürs Ambiente und die freundliche Bedienung. Ich zahle im Restaurant für die Infrastruktur, die ich bei mir zu Hause so nicht habe. Kann einen geschmackvollen Wein aussuchen etc. Ich zahle sozusagen für den Tapetenwechsel. Umgekehrt spare ich diese Kosten, wenn ich den Kaffee in der vertrauten Umgebung zu Hause trinke. Was ist jetzt teuer und was ist günstig?
Fair trade Kaffee: Ich bezahle, damit andere existieren können
Was steckt für Aufwand hinter dem fixfertigen Kaffee, den wir im Laden kaufen oder per Internet bestellen? Was klein und fein ist, muss nicht auch günstig und einfach produzierbar sein. Bei claro fair trade Kaffee bezahlt der Konsument bewusst mehr, weil er gleichzeitig damit auch Menschen in Afrika oder anderen Ländern hilft, eine eigene Existenz zu sichern. Diesen Mehrwert, diesen Nutzen wähle ich bewusst. Beide Seiten profitieren. Das ist fair trade!
Was Kaffee bewirken kann
Wir reden hierzulande gerne vom Kafichränzli. Diskutieren und gemütliches Zusammensein bei Kaffee und Kuchen. Der Kaffee ist ein Teil der Beziehungsförderung. Ein Nebenprodukt mit grossen Auswirkungen. Er ist ein Genussmittel, das ist klar. Geniessen (im Mass) gehört zum Leben. Seit wir uns in der Familie eine Nespresso Kaffeemaschine angeschafft haben, trinken auch unsere erwachsenen Kids gerne einen Kaffee. Dann sitzen wir auf der Polstergruppe und diskutieren. Über Dinge, die sonst im hektischen Alltag untergehen. Und wir geniessen das! Unbezahlbare Beziehungen werden gefördert. Der Preis: lediglich 50 Rappen und sich entsprechend Zeit nehmen…