Bei meinem morgendlichen Kaffee ist mir die Frage aufgetaucht, was für ein Getränk ich da einnehme. Also habe ich im Internet (wo denn sonst?) recherchiert.
Die Wirkung von Kaffee
Laut Wikipedia ist Kaffee ein Getränk mit psychotroper Substanz, einem Stoff der die Psyche des Menschen beeinflusst. In diesem Zusammenhang wird auch der Begriff «anregend» verwendet. Dies ist für mich eindeutig nachvollziehbar. Der Wikipedia Artikel geht aber noch weiter und nennt als Auswirkung des Kaffeetrinkens Entspannung oder und eine Stimmungsveränderung, die positiv erlebt werden kann. Als entspannend habe ich Kaffee allerdings noch nie erlebt.
Einer alten demenzerkrankten Frau, die ich kannte, wurde vor dem Schlafen jeweils ein Kaffee serviert. Dieser hatte zur Folge, dass sie sich für einen Moment wieder orientieren und darum auch einschlafen konnte. Ohne Kaffee war sie unruhig. Eine Wirkung von Kaffee, die mir bislang unbekannt war.
Kaffee eine Droge?
Insbesondere die Aussage, dass Kaffee ein Getränk mit psychotroper Substanz sei, hat bei mir Fragen ausgelöst. Ich schätze meine zwei Tassen pro Tag sehr, also habe ich weiter recherchiert und bin dabei auf zwei Webseiten gestossen.
Drogenkult.net beschreibt sehr ausführlich, warum Kaffee eine gewisse Gefahr darstellt. Kaffee wirke vor allem stimulierend, beschleunige den Herzschlag und rege zudem die Schweissbildung an. Ab einer gewissen individuell stark unterschiedlich hohen Dosis fördere Kaffee die geistigen Fähigkeiten und das Konzentrationsvermögen. Er steigere die allgemeine Leistungsfähigkeit und führe zu leicht euphorischen Anwandlungen. Überdies verbessere Kaffee oft die Herzleistung und fördere die Urinausscheidung. Zu hohe Dosierungen hätten jedoch häufig Herzrasen, Schweissausbrüche, Gliederzittern, Wahrnehmungsstörungen, Nervosität und Schlafstörungen zur Folge. (Quelle: Drogenkult.net).
Auf psychologienachrichten.de bin ich auf die Newsmeldung «Halluzinationen durch übermässigen Kaffeekonsum» gestossen. 5 oder mehr Tassen Kaffee am Tag würden die Neigung zu Halluzinationen erhöhen. Dies gelte besonders für Menschen, die unter Stress stünden.
Stolperstein Leistungsanspruch
Kaffeegenuss kann uns also beschwingen und eine Wohltat sein. Genau das ist seine Stärke. Leistungssteigerung und bessere Konzentration. Das bedeutet in der Regel ja auch mehr Erfolg. In den Meldungen über übermässigen Kaffeekonsum merke ich allerdings die menschliche Verbissenheit. Sind unsere Leistungsansprüche in einem Bereich, wo ein Leben ohne Aufputschmittel fast nicht mehr möglich ist. Liegt da das Problem, das Suchtverhalten auslöst? Als Beispiel der ehemalige Radrennfahrer Lance Armstrong. Kurzfristig mag er ein Held gewesen sein. Langfristig hat er so vieles zerstört. Gehen Leistungssteigerung und Drogenkonsum nicht irgendwie Hand in Hand?
Der Spaziergang mit dem Hund wirkt wie Kaffee, nur länger …
Der Gedanke, auf Kaffee zu verzichten, fällt mir ehrlich gesagt schwer. Er hilft einem innert kurzer Zeit, sich selbst zu spüren. Dieser Kick tut halt irgendwie gut. Allerdings habe ich eine wichtige Erfahrung gemacht. Der Spaziergang mit meinem Hund verschafft mir Sauerstoff und Bewegung. Zu meinem grossen Erstaunen merkte ich innert kurzer Zeit eine Verbesserung meiner Konzentration und Motivation – und die Wirkung bleibt sogar länger als beim Kaffee. Nur eben, den Kaffee kann man zur Arbeit nebenbei trinken, doch die Arbeit kann man in der Regel nicht auf den Spaziergang mitnehmen.
Fazit
Auf Kaffee verzichten möchte ich nicht, aber auf zu viel davon. Es ist eine Frage der Vernunft. Denn Kaffee hat durchaus gute Seiten. Anders sieht es aus, wenn er zum Mittel für übertriebene Leistungssteigerung wird.
Vielleicht müssten wir unserem Leben ganz einfach mehr Zeit geben …